Vereinsgeschichte

Die Vereinsgeschichte ist kurz erzählt. Der Verein wurde am 10. Dezember 2005 von Shahabuddin Miah zusammen mit Familie und Freunden gegründet.  Am 3. April 2006 erfolgte der Eintrag im Vereinsregister am Amtsgericht in Werl. Der Verein Madaripur-Hilfe e.V. wurde als gemeinnützig anerkannt. Madaripur-Hilfe unterstützt und organisiert dabei Projekte, die zur Überwindung von Armut und Ungerechtigkeit in Bangladesch und anderen Entwicklungsländern beitragen.

In erster Linie haben wir uns die Förderung der Schul- und Berufsausbildung in diesen Ländern als Ziel gesetzt. Wir organisieren darüber hinaus Entwicklungsinitiativen zur Selbsthilfe, die von der Bevölkerung ausgehen und durch zwischenmenschliche Beziehungen getragen werden.

Vorgeschichte

Eigentlich beginnt die Geschichte des Vereins vor über 40 Jahren in der Dorfgemeinde Bajitpur in Bangladesch. Zu dieser Zeit lebt Shahabuddin Miah noch in Bajitpur. Da es weder in seinem Dorf noch in erreichbarer Nähe eine Grundschule gibt fängt seine Schullaufbahn erst mit neun Jahren und direkt mit der dritten Klasse an. Da ihm wesentliche Grundkenntnisse fehlen, ist der Schulstart schwierig und kaum zu schaffen. Dass er später nach Deutschland kommt, in Dortmund Elektrotechnik studiert und heute als vierfacher Familienvater als Dolmetscher selbständig ist, erscheint ihm aus heutiger Sicht nur möglich, da er durch sein Elternhaus von einer wesentlich besseren Ausgangsbasis profitierte. 40 Jahre später hatte sich an der Situation nichts geändert. Weder in Bajitpur noch in Dorfgemeinden der Umgebung gab es eine Grundschule für die erste und zweite Klasse.

Bei seinen regelmäßigen Besuchen der Familie in Bangladesch blieb dieser Umstand für Shahabuddin zurück in Deutschland in negativer Erinnerung. Im November 2004 besuchte Shahabuddin erneut sein Heimatdorf und war fest entschlossen dort eine Grundschule privat zu finanzieren.

Eine Schule für Bajitpur

Als Shahabuddin Miah im November 2004 in seinem Heimatdorf in Bajitpur in Bangladesch die Gründung einer privaten Grundschule für die erste und zweite Klasse anregte und diese mit 180.000 Taka (bengalische Landeswährung), umgerechnet sind das 2.500 Euro, finanziell für das erste Jahr ausstattete, da dachte er an 50 bis 60 Schülerinnen und Schüler. Von dem Geld wurden drei Lehrer eingestellt. Darüber hinaus sollten Schulbücher, Schuluniformen und weitere Hilfsmittel angeschafft werden. Es wurde vereinbart, dass die Schüler/innen Räumlichkeiten der örtlichen Highschool mitnutzen. Schon im April 2005 waren über 100 Schüler/innen an der neu gegründeten Schule angemeldet. Es wurden weitere Lehrer/innen eingestellt. Auf Schuluniformen wurde verzichtet.

Heute gehen ca. 250 Schüler/innen in die „Mahbubur Rahman Prathomikbiddaloy“. Ziel des Vereins ist nach der unerwarteten Resonanz an der Grundschule in Bajitpur Quantität mit Qualität zu begegnen.